Epilepsien zählen mit einer Prävalenz von 0,8% zu den häufigsten chronischen neurologischen Erkrankungen.
4–5% aller Menschen haben zumindest einmal in ihrem Leben einen epileptischen Anfall.
Epilepsien betreffen alle Menschen gleich, unabhängig von ihrer sozio-ökonomischen Herkunft, ihrem Geschlechts oder ihrer kulturellen Abstammung. In Österreich leiden ca. 70.000 Menschen an Epilepsie.
Das höchste Risiko, an einer Epilepsie zu erkranken, liegt im Kleinkindalter und im höheren Lebensalter, aber eine Epilepsie kann prinzipiell in jedem Lebensalter neu auftreten. Rund zwei Drittel der Patient:innen mit Epilepsie sind mit einer medikamentösen Therapie sehr gut behandelbar, etwa ein Drittel der Patient:innen leiden an eine schwer behandelbaren Epilepsie, trotz Einsatz unterschiedlicher Medikamenten gelingt es nicht, Anfallsfreiheit zu erzielen. Ca. 20% dieser Patient:innen kann nach ausführlicher Abklärung ein epilepsiechirurgischer Eingriff angeboten werden. Für nicht operable Patient:innen stehen als palliative Behandlungsmöglichkeiten die Implantation eines Vagusnervstimulators oder Tiefenhirnstimulators zur Verfügung.
An der Universitätsklinik für Neurologie wird eine umfassende Diagnostik und Betreuung der Patient:innen mit Epilepsie mit der höchsten Versorgungsstufe mit anerkannten diagnostischen und therapeutischen Verfahren angeboten.
Im Mittelpunkt steht für uns immer der Mensch mit seinen individuellen Bedürfnissen. Als unsere oberste Aufgabe sehen wir das Erzielen der Anfallsfreiheit und, sollte dies nicht möglich sein, die Linderung der Beschwerden mit bestmöglicher Anfallskontrolle gemäß den aktuellen Leitlinien der Fachgesellschaft.
Ao. Univ.-Prof. Dr. Ekaterina Pataraia, MBA
und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Epilepsieabteilung