Die Neuropsychosomatik als Spezialdisziplin der Neurologie weist eine lange Tradition innerhalb des Fachgebietes auf und die Arbeiten vieler renommierter Neurologen, wie z.B. J.-M. Charcot (1825–1893) oder J. Babinski (1857–1932), beschäftigen sich mit diesem Thema. Auch Sigmund Freud (1856–1939) setzte sich mit der Frage nach den Entstehungsmechanismen dieser Störungsbilder auseinander.
Während des 1. Weltkrieges kam es zu einem sprunghaften Anstieg der Häufigkeit funktioneller neurologischer Störungen, die vor allem Soldaten entwickelten, die dem Schrecken der damaligen Kriegshandlungen unmittelbar ausgesetzt waren. In den folgenden Jahrzehnten flachte das Interesse an neuropsychosomatischer Forschung und Behandlung jedoch ab und wurde erst mit der Entwicklung moderner bildgebender Verfahren, die in der Lage sind, Funktionsveränderungen in bestimmten Hirnstrukturen darzustellen, wieder erneuert.
Seit der Verfügbarkeit dieser Forschungsinstrumente wie der funktionellen Magnetresonanztomographie oder nuklearmedizinischer Untersuchungsmethoden wie der Positronenemissionstomographie konnten viele neue Erkenntnisse gewonnen werden, die Einblicke in die Entstehung und mögliche therapeutische Ansätze funktioneller neurologischer Störungen ermöglichen.